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10.Mär.2003 Imperialismus sans Phrase
Endgültiges Ende der spekulativen Philosophie
für die Deutschen und Andere.
Man kann diesen Krieg nicht verhindern,
ohne dem Krieg überhaupt eine Absage zu erteilen.
Auf der anderen Seite, kann das Imperium nicht bestehen, ohne zu wachsen.
Diese Bestimmung teilt sich das Imperium mit dem Kapputtall.
Daher kann die Geschichte aller Imperien der Geschichte zum Vorbild des Gegenwärtigen angewendet werden.
Das Resultat ist ein Ende aller Spekulativen Philosophie.
In der Praxis gelangen zusammen Interesse und Idee.
Bzw.knallen sie aufeinander.
Bipolarisation in der Wirklichkeit des wirklichen,objektiven,realen,totalen,usw,Widerspruchs.
Not quite back to square one.
Oktober 1917
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Es soll keinen Krieg geben.
Sie fürchtet nicht nur um ihr geliebtes Babylon,
das zum Ziel werden könnte,
weil direkt nebenan einer von Saddams Palästen steht.
Sie hat auch Angst vor dem, was danach kommt, nicht nur im Irak.
"Ich verstehe nicht viel von Politik. Aber dieser Krieg wird die ganze Welt treffen", fürchtet Muna.
Wie einst. Als Gott der biblischen Legende zufolge im Zorn den Turm zu Babylon zerstörte, die Menschen einander entfremdete und in alle Welt zerstreute, weil ihm der Größenwahn dieser Spezies zu viel wurde.
Muna deutet auf den Hügel, wo der Turm gestanden haben soll.
Es ist kaum was übrig geblieben vom Weltreich der großen Führer.
Nur Staub.
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"Ich wurde zutiefst vertraut mit den Grundsätzen eines gerechten Krieges,
und es ist klar, dass ein unilateraler Angriff auf den Irak diesen Regeln nicht gerecht wird."
Carter,
"Dennoch scheinen die USA entschlossen,
gegen die überwältigende Mehrheit der meisten Menschen
und Regierungen der Welt
militärisch und diplomatisch
auf eine Art gegen den Irak aktiv zu werden,
die in der Geschichte der zivilisierten Nationen nahezu beispiellos ist."
Bush wandte sich in seiner wöchentlichen Hörfunkansprache
an die unentschiedenen Ratsmitglieder.
"Die Sache des Friedens wird nur vorankommen,
wenn
die Terroristen
einen reichen Gönner und Beschützer
verlieren,
und wenn
der Diktator
vollständig
und endgültig
entwaffnet
ist
."
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"Russland wird alles tun, um diese Resolution im Uno-Sicherheitsrat zu verhindern",
sagte Vize-Außenminister Juri Fedorow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge.
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Iwanow wird von der russischen Agentur Itar-Tass mit den Worten zitiert:
"Sollte die Resolution in den Rat eingebracht werden, wird Russland dagegen stimmen."
"Aber wer nicht kämpft,
wird nachts auf dem Dach stehen
und der Bombardierung von Bagdad zuschauen."
sagt Feisal
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"Was auch immer passiert, Frankreich wird mit Nein stimmen."
Frankreichs Präsident Chirac, Jacques
im französischen Fernsehen LCI
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"Bisher aber haben wir meistens über einen Krieg mit Uno-Mandat gestritten,
die jetzige Lage ist eine ganz neue und verlangt auch eine neue Diskussion."
sagte der grüne Abgeordnete Hans-Christian Ströbele,
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"Pakistan hat beschlossen, sich zu enthalten",
verlautete am Montag aus Kreisen der Muslimischen Liga Pakistan.
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"Ich begrüße, dass der Kanzler sich endlich mal eindeutig geäußert hat.
In diesem Fall ist seine Meinung mit meiner identisch",
sagte der außenpolitische Sprecher der CDU Friedbert Pflüger.
Ein Angriff der USA ohne ausdrückliches Mandat der Vereinten Nationen
hätte nach Ansicht Beers
"kaum absehbare Konsequenzen für den Weltfrieden".
Wenn das Gewaltmonopol künftig nicht mehr bei den Uno liege,
sinke auch für andere Staaten
"die Hemmschwelle, Präventivkriege zu führen".
Den Vereinten Nationen warf sie vor,
sie hätten "den bisherigen Konsens zur Disposition gestellt,
wonach alles getan werden muss, um einen Krieg zu vermeiden".
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Es lasse sich nie völlig ausschließen,
dass die Uno-Inspektoren in Irak
ein "kleines Waffenlager oder einen Stapel Dokumente"
übersehen könnten, sagte al-Baradei laut BamS.
"Eines darf man aber nicht vergessen:
In den neunziger Jahren hat die IAEA die Abrüstung des irakischen Kernwaffenprogramms erreicht
- obwohl damals die Bereitschaft Bagdads zur Kooperation deutlich geringer war
und es keine militärische Drohkulisse gab."
Die Zusammenarbeit der Iraker reiche zwar noch nicht aus,
sie sei aber deutlich besser geworden, sagte al-Baradei.
Die Atomwaffen-Inspektionen machten wichtige Fortschritte.
"In einigen Monaten wären wir in der Lage,
zuverlässig zu beurteilen,
ob der Irak sein Kernwaffenprogramm wieder aufgenommen hat oder nicht."
"Wenn man über Leben oder Tod entscheidet,
dann sollte dies auf der höchsten Ebene der Verantwortlichkeit geschehen",
verlautete aus dem Umfeld des französischen Präsidenten Jacques Chirac.
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US-Präsident George W. Bush sagte
am Samstag,
einem Diktator
wie Saddam Hussein
zu erlauben, die Welt zu täuschen,
diene nicht dem Frieden.
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IRAK :
Sieben verschiedene Geheimdienste durchsetzen die Gesellschaft
- wer die herrschenden Verhältnisse in Frage stellt, verschwindet schnell von der Bildfläche.
"Wir könnten
ein US-Schiff
in der Bucht von Guantanamo
in die Luft jagen
und Kuba beschuldigen,"
und:
"Die Listen der Todesopfer
in den US-Zeitungen
würden
eine hilfreiche Welle nationaler Empörung
auslösen."
heisst es da,
Northwoood Documents
1962 USA
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"Die Geheimoperation (im Sommer 1979) war eine exzellente Idee,
sie hatte den Effekt, die Russen in die afghanische Falle zu locken."
erklärte der
vormalige
US-Sicherheitsberater
Brzezinski, Zbigniew
Jahre später
in einem Interview,
"Dieser Umwandlungsprozess wird wahrscheinlich sehr lange dauern,
es sei denn,
ein katastrophales Ereignis tritt ein,
das als Katalysator dient
- wie ein neues Pearl Habour. “ ,
hiess es noch
00.Sept.2000,
in einem "Project for the New American Century"
(PNAC) -Strategiepapier
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"New York Times":
„Wäre der Mann ein Araber, wäre er längst verhaftet.
Aber es handelt sich um einen blauäugigen Amerikaner
mit Verbindung zum Pentagon,
zur CIA und
zum Bioabwehrprogramm."
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Und auch die Hamburger "Zeit" argwöhnte:
"Gibt es eine Macht, die will, dass Mr. Anthrax ein Phantom bleibt?...
Haben die Anthrax-Anschläge etwas mit den Geheimnissen der amerikanischen Regierung zu tun?"
"Das Fehlen von Beweisen ist kein Beweis für das Fehlen von Massenvernichtungswaffen"
Rumsfeld
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„Es ist kein Krieg gegen Saddams Mikroben,
es ist ganz einfach ein Krieg um Weltherrschaft,
wirtschaftlich, politisch, militärisch und kulturell."
schreibt der in Hannover geborene
israelische Publizist und
Friedenskämpfer
Avnery, Uri
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SPD-Fraktionsvize Gernot Erler sagte,
es sei richtig,
dass die Staatschefs selbst entschieden.
Sie seien mitverantwortlich für das Weltgeschehen.
Es gebe keine Rechtfertigung, den Irak jetzt anzugreifen,
denn es bestehe die Chance der Entwaffnung ohne Krieg.
"Die ganze Welt versteht nicht, warum die Amerikaner glauben,
aus eigenen Sicherheitsgründen einen Krieg führen zu müssen."
Am Abend überschlugen sich die Ereignisse.
"Was auch immer passiert, Frankreich wird mit Nein stimmen."
Frankreichs Präsident Chirac, Jacques
im französischen Fernsehen LCI.
Der von den USA, Großbritannien und Spanien eingebrachte Entwurf
habe derzeit im Rat höchstwahrscheinlich keine Mehrheit, sagte er.
Deshalb sei ein Veto wohl nicht notwendig.
Gleichzeitig kritisierte der französische Präsident Irak.
Das Land kooperiere nicht ausreichend mit den Waffeninspektoren.
Zuvor hatte Kanzler Gerhard Schröder dem französischen Sender LCI gesagt,
Deutschland werde auf jeden Fall an Frankreichs Seite stehen.
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Pakistan wechselt ins Friedenslager
Die Anzeichen für eine herbe Schlappe der USA im Weltsicherheitsrat verdichten sich:
Pakistan,
für die Befürworter eines Irak-Kriegs ein vermeintlich sicherer Helfer,
kündigte seine Enthaltung an,
sollten Amerikaner und Briten
wie geplant
ihre Kriegsresolution einbringen.
Islamabad -
"Pakistan hat beschlossen, sich zu enthalten",
verlautete am Montag aus Kreisen der Muslimischen Liga Pakistan.
Die Entscheidung sei bei einem Treffen
unter Vorsitz von Ministerpräsident Zafarullah Khan Jamali
am Abend
gefallen.
Nach einem Bericht der türkischen Zeitung "Cumhurriyet"
sorgte darüber hinaus ein Zwischenfall in Iskenderun
am Samstag
für Irritationen:
Am Ausgang des Hafen-Zollbereichs
sollen sich
plötzlich
700 amerikanische Soldaten und
Einheiten der türkischen Armee
einander gegenüber gestanden haben.
Die türkische Armee habe sie daraufhin entwaffnet und zum Umkehren gezwungen.
Die US-Botschaft in Ankara versuchte derweil,
die Sache herunterzuspielen.
Es handele sich lediglich um militärisches Material und Soldaten, nicht um Kampftruppen.
Deshalb sei auch nicht gegen das Parlamentsvotum verstoßen worden.
Stützpunkt direkt an der Granze zum Nordirak
Für jeden in der Parteiführung ist schon lange klar,
dass kaum einer in Partei und Fraktion
bedingungslos
die Gewährung der Überflugrechte
bei einem US-Alleingang
akzeptieren könnte.
Die Äußerungen zu dem Thema sind nicht neu.
Bereits beim Länderrat vor wenigen Wochen in Berlin wurde die Frage ausführlich besprochen.
"Bisher aber haben wir meistens über einen Krieg mit Uno-Mandat gestritten,
die jetzige Lage ist eine ganz neue und verlangt auch eine neue Diskussion."
sagte der grüne Abgeordnete Hans-Christian Ströbele,
Außenminister Fischer hingegen sieht die Situation anders.
Er geht davon aus,
dass ein Alleingang der USA durch die Uno-Resolution 1441 zumindest so weit gedeckt ist,
dass man ihn nicht als völkerrechtswidrig oder gar als Angriffskrieg deklarieren kann.
Hoffen und abwarten
Ströbele aber will erst einmal die Haltung der USA im Sicherheitsrat abwarten.
Er hofft auch noch immer,
dass die USA sich keinen Alleingang gegen den Irak trauen.
Was der plötzliche Vorstoß seiner Parteichefin Beer bezwecken sollte,
kann auch er sich nicht recht erklären.
Für die Zeit zwischen jetzt und einem möglichen US-Alleingang
haben sich die Grünen mit dem Machtwort
am Montag
erst mal Ruhe verordnet.
Im Parteirat selber dann kamen die Worte von Angelika Beer auch gar nicht mehr groß zur Sprache.
Das Motto ist klar:
Noch ist die Debatte verboten.
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Die brisante Frage sät jedoch nicht nur Zwietracht unter den Politikern.
So sieht sich die Union endlich mal auf der Linie der Regierung.
"Ich begrüße, dass der Kanzler sich endlich mal eindeutig geäußert hat.
In diesem Fall ist seine Meinung mit meiner identisch",
sagte der außenpolitische Sprecher der CDU Friedbert Pflüger.
Auch seiner Meinung nach erfüllt die Resolution 1441 bereits
die Auflagen für ein mögliches militärisches Vorgehen.
Er sei überzeugt,
dass es nicht zu einem völkerrechtswidrigen Verhalten kommen werde.
Folglich müsse die Bundesrepublik die zugesagte Hilfe an die USA leisten, so Pflüger.
Auf dem Dach des Informationsministeriums,
wo die Kameras der Fernsehsender aus aller Welt stehen,
spricht er ,Gauweiler,
in jedes Mikrofon,
wie groß seine Sorge ist um die zivilen Opfer im Irak ist.
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Wimmer war mal Staatssekretär im Verteidigungsministerium der Regierung Kohl,
in einer Zeit,
als Deutschland Hussein jahrelang mit Bauteilen für Massenvernichtungswaffen versorgte.
Das sei damals eine ganz andere politische Situation gewesen, sagt er.
Gauweiler springt ihm zur Seite:
Auch die Franzosen hätten hier Geschäfte gemacht.
Und viele andere.
"Und es war ein gewisser Mister Rumsfeld, der Saddam besuchte,
kurz nachdem dieser gerade mit Giftgas iranische Dörfer angegriffen hatte."
Das sei doch nicht Deutschland allein gewesen.
Als wenn es dadurch besser würde.
Nun ist er hier, um den Krieg zu verhindern.
"Ich fürchte,
dass dieser Krieg
das Ende des geltenden Völkerrechts bedeutet
und uns in einen neue Barbarei führt",
sagt er.
Mehr Kritik traut er sich nicht zu äußern,
angesichts der eher amerikafreundlichen Linie seiner Mutterpartei daheim.
Sein katholischer Kollege Wimmer gibt sich bodenständiger.
Als "Übungs-Minister" habe er mal an einem Nato-Manöver teilgenommen,
bei dem der Einsatz von atomaren Waffen durchgespielt wurde.
Dergestalt ausgestattet mit Kriegserfahrung
- "da bin ich wohl der einzige in dieser Runde" -
müsse er nun unbedingt Nein sagen zum Krieg.
Schon bei dem Nato-Manöver habe er drei Tage vor Ende die Übung verlassen,
weil das Szenario
nicht "mehr den nationalen Interessen Deutschlands entsprach".
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Die Instrumentalisierung von Religion gehört weltweit zum Repertoire der Politik.
Seit Saddam Hussein den Islam für sich entdeckt hat,
ist es schleichend schwieriger geworden für Christen.
Früher
wurde in einen irakischen Pass die Religionszugehörigkeit hineingeschrieben,
heute ist man entweder "Muslim" oder "Nicht-Muslim".
Suleiman fürchtet,
dass durch einen Krieg die Religionen gegeneinander aufgehetzt werden.
Dann wäre der selbst ernannte Gotteskrieger Bush dafür verantwortlich,
dass die
1800 Jahre alte Geschichte
der Christen im Zweistromland wohl vorbei wäre.
Da sei Gauweiler vor.
US-Konzerne wetteifern um Multi-Millionen-Deal
Die US-Regierung geht offenbar davon aus,
dass ein Krieg im Irak immense Schäden anrichten wird:
Schon jetzt schreibt sie Aufträge für den Wiederaufbau aus,
ihr Gesamtwert ist rekordverdächtig.
Unter den möglichen Profiteuren:
die Ex-Firma des Vizepräsidenten Cheney, Dick.
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Während es offiziell in Washington heißt,
die Entscheidung für den Krieg sei noch nicht gefallen,
wird offenbar gleichzeitig mit Hochdruck an Plänen für den Wiederaufbau gearbeitet.
Nach Informationen des "Wall Street Journal"
hat die US-Entwicklungsbehörde USAID bereits
einen Auftrag für die Erneuerung der irakischen Infrastruktur nach dem Krieg
ausgeschrieben.
Die Ausschreibung sei als "dringend" klassifiziert,
der Zuschlag könne schon bald erteilt werden.
Dem Bericht zufolge wird der Gewinner bis zu 900 Millionen Dollar für seine Dienste erhalten.
Beim Wiederaufbau des Iraks könnte es sich um das größte Programm dieser Art
seit der Instandsetzung der deutschen
und der japanischen Infrastruktur
nach dem Zweiten Weltkrieg handeln.
Immer wieder Halliburton
Zu den Firmen, die um den Auftrag wetteifern,
gehören laut Bericht
Bechtel,
Parsons und
Fluor
aus Kalifornien,
Louis Berger aus New Jersey
sowie Halliburton aus Texas.
Der Zeitung zufolge haben diese Konzerne bereits Angebote eingereicht
oder stehen unmittelbar davor.
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Erster Zuschlag für Cheney Inc.
Wenn der 900-Milllionen-Kontrakt an den Industriedienstleister Halliburton vergeben wird,
dürfte dies die US-Regierung in einige Erklärungsnot stürzen.
Der jetzige US-Vizepräsidenten Dick Cheney
amtierte bis 2000
als CEO des in Texas beheimateten Konzerns,
der sich vor allem im Erdölgeschäft betätigt.
Cheney fungierte im Kabinett George Bush Seniors als Verteidigungsminister
und lenkte in dieser Rolle den ersten Angriff der USA auf den Irak.
Bevor er an der Seite George W. Bushs in den Wahlkampf zog,
hat Cheney sein Amt bei Halliburton allerdings abgegeben und sämtliche Aktien verkauft.
So oder so dürfte Halliburton nach einem Irak-Krieg eine wichtige Rolle spielen.
Einen Auftrag, in diesem Fall von Cheneys Ex-Ministerium vergeben,
hat der Konzern bereits ergattert:
Falls während eines Krieges Brände an den Ölförderanlagen ausbrechen,
wird die
Halliburton-Tochter
Kellog Brown & Root
die Löscharbeiten koordinieren.
Der frühere US-Präsident Jimmy Carter
übte scharfe Kritik an der Irak-Politik seines
Nachfolgers George W. Bush.
Ein Krieg gegen den Irak sei "ungerecht"
und zerstöre die Ergebnisse zweier Jahrhunderte amerikanischer Außenpolitik,
schrieb der Friedens-Nobelpreisträger in einem Beitrag für eine US-Zeitung.
Als Washington nach den WTC-Anschlägen erklärte,
im Krieg gegen den Terrorismus sei
die Waffe der Desinformation [PROPAGANDA]
unverzichtbar,
stieg
in einem Teil der US-Gesellschaft
das Misstrauen in die Regierenden
schlagartig
an.
"Hidden trigger" in der Wüste?
Die Zweifel von damals sind vergessen,
Amerikaner und Briten
reklamieren
für ihre Präsenz in den NFZ
mittlerweile
das Gewohnheitsrecht.
US-Oppositionsblätter
wie das liberale Magazin "The American Prospect" wiederum
sehen in den verbotenen Wüstenzonen einen verborgenen Auslöser ("hidden trigger")
für einen möglichen Krieg.
Schüsse auf amerikanische oder britische Militärmaschinen in den NFZ,
betonen Washingtoner Regierungssprecher,
würden als ernsthafte Verletzung einschlägiger UN-Resolutionen angesehen
- als casus belli.
Damit aber,
argumentiert "Prospect"-Kolumnist Robert Dreyfuss,
hätten es die auf einen Angriff erpichten amerikanischen Strategen in der Hand,
jederzeit
einen Kriegsanlass zu provozieren
oder
vorzutäuschen.
Absurd?
Kaum einem gesunden Hirn würden solche Gedanken entspringen -
wenn, ja wenn nicht
Pläne für eine Geheimoperation
mit dem Codenamen "Northwoods" existierten,
die 1962
entwickelt wurden
und gespenstische Einblicke
in die menschenverachtende Mentalität der höchsten US-Militärs
jener Jahre
geben.
"Wir könnten ein US-Schiff in die Luft jagen"
Die "Top secret" gestempelten Dokumente,
die mittlerweile
auf Grund eines Kongressbeschlusses
freigegeben und
voriges Jahr
erstmals veröffentlicht worden sind,
hatte der
Chef des Vereinigten Generalstabs in Washington,
General Lyman L. Lemnitzer,
ausarbeiten lassen.
Darin aufgeführt sind seitenweise Vorschläge für dirty tricks,
von deren Ausführung sich die Militärs
öffentliche Unterstützung
für einen zeitweise geplanten US-Überfall
auf das kommunistische Kuba
versprachen.
Die schriftlich niedergelegten Ideen der Top-Militärs
reichen von der
Ermordung unschuldiger Bewohner von US-Städten
bis hin zu
vorgetäuschten Anschlägen auf US-Kriegsschiffe,
die Fidel Castro in die Schuhe geschoben werden sollten:
"Wir könnten ein US-Schiff in der Bucht von Guantanamo in die Luft jagen und Kuba beschuldigen,"
und:
"Die Listen der Todesopfer in den US-Zeitungen würden eine hilfreiche Welle nationaler Empörung auslösen."
heisst es da,
Auch
Flugzeugentführungen und Bombenattentate in US-Großstädten
wurden in Erwägung gezogen,
um "die kubanische Regierung
vor den Augen der internationalen Öffentlichkeit
so darzustellen,
dass sie ... als alarmierende
und unkalkulierbare Bedrohung für den Frieden
der westlichen Hemisphäre
erscheint".
Ein toter Astronaut als Kriegsvorwand
Detailliert
ist in den "Northwoods"-Papieren auch dargestellt,
wie sich mit Hilfe
raffiniert gestalteter Flugrouten,
gefälschter Kennzeichen und
präparierter Wracktrümmer
der Eindruck erwecken lässt,
ein US-Flugzeug sei durch kubanisches Militär abgeschossen worden.
Sogar für einen möglichen Tod des Astronauten John Glenn
wollten die Militärplaner Kuba verantwortlich machen:
Sollte
beim ersten Versuch der USA,
einen Menschen ins All zu befördern,
die Rakete explodieren,
könne das Unglück kubanischen Saboteuren angelastet
und als Vorwand für einen Krieg
genutzt werden.
Als die Papiere
voriges Jahr
durch den Buchautor James Bamford
("Body of Secrets")
und den TV-Sender ABC
bekannt wurden,
vernahm die Öffentlichkeit erleichtert,
dass der einstige Präsident John F. Kennedy
die Umsetzung der "Northwoods"-Pläne abgelehnt habe.
Erst "top secret", jetzt im Internet
Zwei Jahre später
allerdings
startete Kennedy-Nachfolger
Johnson
die Tonkin-Intrige,
womöglich nach einem ganz ähnlichen Drehbuch.
Mittlerweile stehen die Faksimiles der "Northwoods"-Akte also im Internet
https://www.fromthewilderness.com/free/ww3/11_20_01_northwoods.pdf
gleichsam als ein virtuelles Mahnmal,
das daran erinnert,
zu welchen Teufeleien
selbst in der grössten Demokratie der Welt
Obskuranten in Uniform
fähig sein können,
sofern nicht im Weißen Haus
ein Mann
mit einem Minimum an Anstand
sitzt, der sie bremst.
BUSHS MASTERPLAN
Der Krieg, der aus dem Think Tank kam
Von Jochen Bölsche
Es war das glatte Gegenteil einer Verschwörung:
In aller Öffentlichkeit
schmiedeten
ultrarechte US-Denkfabriken
schon 1998
Pläne für eine Ära amerikanischer Weltherrschaft,
für die Entmachtung der Uno und
einen Angriffskrieg gegen den Irak.
Lange wurden sie nicht ernst genommen.
Inzwischen
geben
die Falken in der Bush-Regierung
den Ton an.
---
So bekennt
der einstige CIA-Direktor Gates, Robert
in seinen Memoiren,
dass die USA
im Sommer 1979
mit verdeckten Hilfsaktionen für islamische Untergrundkämpfer
die Sowjetunion zur Intervention in Afghanistan
provoziert zu haben.
"Die Geheimoperation (im Sommer 1979) war eine exzellente Idee,
sie hatte den Effekt, die Russen in die afghanische Falle zu locken."
erklärte der vormalige US-Sicherheitsberater Zbigniew Brzezinski
Jahre später
in einem Interview.
Als die Sowjets einmarschiert seien,
so Brzezinski im "Nouvel Observateur",
habe er an Präsident Carter geschrieben,
nun hätten auch die Russen "ihren Vietnamkrieg".
Und tatsächlich
habe der zermürbende Krieg am Ende
"zur Demoralisierung und zum Zusammenbruch" des Sowjetreichs geführt.
Gut zehn Jahre nach der
"covert operation" in Afghanistan
- bei der die Amerikaner die Vorläufer der WTC-Terroristen
rekrutierten :
bewaffneten,
munitionierten und
instrumentalisierten - fernlenkten
begleiteten schmutzige [PROPAGANDA] tricks den Golfkrieg.
Babymorde, von [PROPAGANDA] -Agenten erfunden
Spekulationen über ein "neues Pearl Harbour"
Um für solche kühnen Unternehmungen gerüstet zu sein,
verlangte die Lobby-Organisation
"Project for the New American Century" (PNAC)
eine -zig Milliarden Dollar teure
"Transformation" des US-Militärs
in eine
jederzeit
global
einsetzbare Kriegsmaschinerie.
"Dieser Umwandlungsprozess wird wahrscheinlich sehr lange dauern,
es sei denn,
ein katastrophales Ereignis tritt ein,
das als Katalysator dient
- wie ein neues Pearl Habour. “ ,
hiess es noch in einem "Project for the New American Century" (PNAC) -Strategiepapier aus dem
00.Sept.2000.
Kurz nachdem das katastrophale Ereignis
- am 11. September 2001 - eingetreten war,
sah Bush den rechten Zeitpunkt gekommen.
Wenig später
ordnete Bush per geheimem Exekutivbefehl
nicht nur
den Kreuzzug gegen den Terrorismus an,
sondern auch
die Erarbeitung von Plänen für einen Irakkrieg.
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Dabei hatte Bushs Regierung schon
gleich nach dem 11. September 2001
die Version verbreitet, [PROPAGANDA]
die Attentäter seien vom Irak unterstützt worden.
Viele Amerikaner allerdings glaubten offenbar eher der CIA,
die Bush öffentlich widersprach:
CIA sehe keine Verbindung zwischen Saddam und der al-Qaida.
----------------
Ebenso rasch platzte
die von Washington zunächst lancierte Lesart,
[PROPAGANDA]
die mysteriösen Anthrax-Briefe,
die im Herbst 2001
für Panik in der Bevölkerung sorgten,
seien im Auftrage des Irak verschickt worden.
FBI-Ermittler stießen auf eine ganz andere Spur:
Die tödlichen Sporen
stammten mit hoher Wahrscheinlichkeit aus einem US-Militärlabor.
Ein Phantom, das "Mr. Anthrax" heißt
Ins Visier geriet ein
amerikanischer Biowissenschaftler
mit intensiven CIA-Kontakten und einem
denkbar dubiosen Lebenslauf:
Angehöriger einer Killertruppe im einstigen Rassistenstaat Rhodesien;
Bioforscher im Auftrag des südafrikanischen Apartheid-Regimes;
ABC-Waffen-Inspektor der UN im Irak;
Wissenschaftler in der Biowaffen-Forschung;
Reisender in geheimer US-Mission in Zentralasien.
Als die Ermittlungen
voriges Jahr
ins Stocken zu geraten schienen,
kommentierte die "New York Times":
Wäre der Mann ein Araber, "wäre er längst verhaftet.
Aber es handelt sich um einen blauäugigen Amerikaner mit Verbindung zum Pentagon, zur CIA und zum Bioabwehrprogramm."
Und auch die Hamburger "Zeit" argwöhnte:
"Gibt es eine Macht, die will, dass Mr. Anthrax ein Phantom bleibt?...
Haben die Anthrax-Anschläge etwas mit den Geheimnissen der amerikanischen Regierung zu tun?"
Während es um den mysteriösen "Mr. Anthrax" seltsam still wurde,
widmeten sich Washingtons Kriegspropagandisten [PROPAGANDA]
um so intensiver der Behauptung, [PROPAGANDA]
Saddam Hussein bedrohe die USA mit Massenvernichtungswaffen.
Peinlich,
dass die CIA dieser Behauptung
schon im Juli vorigen Jahres
widersprach:
Der Irak stelle
in "absehbarer Zukunft"
keine unmittelbare Gefahr für die Vereinigten Staaten dar;
ein Irakkrieg jedoch
würde das Terror-Risiko in den USA deutlich erhöhen -
Einschätzungen,
mit denen sich der Geheimdienst prompt den Zorn der Washingtoner Bellizisten
zuzog.
Rüge vom
"Fürsten der Finsternis"
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Letzte Woche
kündigte Rumsfeld
den Aufbau einer weiteren Agententruppe an
- zusätzlich zu den bereits bestehenden 14 US-Geheimdiensten.
Die Spione sollen dem Verteidigungsministerium direkt unterstellt sein und
"origineller"
denken als die CIA.
Obwohl Rumsfeld wiederholt
die Vorlage von "Beweisen"
für das Vorhandensein von ABC-Waffen
angekündigt hat,
fehlt es bis heute
an völkerrechtlich relevanten Belegen,
die einen Krieg rechtfertigen würden.
In der Bundesrepublik,
kommentierte die "Süddeutsche Zeitung",
würde Material von solcher Qualität
nicht einmal zur Verurteilung eines "Hühnerdiebes" ausreichen.
Rumsfeld reagierte auf Kritik
schlicht mit der Forderung nach einer Umkehr der Beweislast
("Das Fehlen von Beweisen ist kein Beweis für das Fehlen von Massenvernichtungswaffen") -
und, ebenso wie Bush,
mit sinnentstellend verkürzten Zitaten aus dem Kamal-Protokoll.
Als der Trick
vorige Woche
aufflog,
war in der US-Friedensbewegung
sogleich
von einem "neuen Tonkin" die Rede.
Am Beginn des Vietnamkriegs stand eine Lüge
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Tonkin -
dieser Terminus steht nicht nur in den USA für den Versuch,
den Gegner durch Intrigen zum Erstschlag zu provozieren,
einen Angriffskrieg als Verteidigung zu tarnen
oder das eigene Volk durch Gräuelmärchen [PROPAGANDA]
in eine Schlacht zu hetzen.
Die Tonkin-Lüge stand
am Beginn
des Vietnamkrieges in Südostasien:
Berichte über einen (in Wahrheit nicht erfolgten)
Überfall nordvietnamesischer Boote auf den US-Zerstörer "Maddox"
im Golf von Tonkin
nahm US-Präsident Lyndon B. Johnson
1964
zum Anlass,
sich vom Kongress zu einer lange vorbereiteten Serie von Luftschlägen gegen Vietnam
ermächtigen zu lassen
- Auftakt zu einer mörderischen Völkerschlacht.
Kriegslisten dieser Art sind so alt wie die Menschheit.
Und sie sind auch den Deutschen auf verhängnisvolle Weise vertraut.
Otto von Bismarck veröffentlichte
1870
die berüchtigte "Emser Depesche"
von Kaiser Wilhelm I.
in einer derart verstümmelten Fassung,
dass Napoleon III.
sie als Kriegserklärung wertete
- und selber eine abgab.
Adolf Hitler liess
1939
einen polnischen Angriff auf den Reichssender Gleiwitz
vortäuschen,
[PROPAGANDA]
um mitteilen zu können:
"Seit 5.45 Uhr wird zurückgeschossen."
Rudolf Scharping förderte
1999
die Kosovo-Kriegsbereitschaft der Deutschen
mit einem angeblichen "Hufeisenplan",
der sich als Fälschung erwies. [PROPAGANDA]
Die Geheimoperation war eine exzellente Idee"
---------------
„Es ist kein Krieg gegen Saddams Mikroben,
es ist ganz einfach ein Krieg um Weltherrschaft,
wirtschaftlich, politisch, militärisch und kulturell."
schreibt der in Hannover geborene
israelische Publizist und Friedenskämpfer
Avnery, Uri
Konzepte für eine solche Politik existieren in der Tat. [PRAXIS]
Sie wurden
bereits in den neunziger Jahren
in ultrarechten "Think Tanks" entwickelt
- Denkfabriken,
in denen Kalte Krieger aus dem Dunstkreis von Geheimdiensten und
Erweckungskirchen, von
Rüstungs- und
Ölkonzernen
gespenstisch anmutende Pläne für eine neue Weltordnung
schmiedeten.
In den Visionen der Falken
wird das Völkerrecht
durch das Recht des Stärkeren
ersetzt.
Am allerstärksten soll,
natürlich,
stets
die einzig verbliebene Supermacht
sein.
Weltmacht-Visionen im Internet
----------
Was immer
in den Neunzigern
in den Think Tanks ausgeheckt wurde,
von einer Entmachtung der Uno
bis hin zu Serien künftiger Unterwerfungskriege
- es war das glatte Gegenteil einer Verschwörung:
Fast alle dieser Weltmachtsvisionen sind veröffentlicht worden,
einige per Internet zugänglich.
Lange Zeit
freilich
wurden die Elaborate als Hirngespinste abgetan,
verfasst von intellektuellen Außenseitern,
erzkonservativen Relikten aus der Reagan-Ära,
kaltgestellten Kalten Kriegern,
die, finanziell unterstützt von Lobby-Organisationen,
in irgendwelchen Studierstuben politisch überwinterten,
während in Washington Bill Clinton und sein Vize Al Gore regierten.
Im Weißen Haus wehte
damals
vorübergehend
ein eher internationalistischer Geist:
Geredet wurde von
"Partnerschaften zur Universalisierung von Menschenrechten"
und von
fairem "Multilateralismus" in der Beziehung zu den Verbündeten;
auf der Agenda standen
Verträge zum Klimaschutz und zur Rüstungsbegrenzung,
zur Ächtung von Landminen oder
zum Aufbau einer internationalen Gerichtsbarkeit.
Schon 1998
wurde Saddams Sturz geplant
Das bedeutet,
in kurzer Frist
zur Durchführung [PRAXIS] einer militärischen Aktion bereit zu sein,
da die Diplomatie offenkundig versagt hat.
Langfristig
bedeutet es,
Saddam Hussein und sein Regime zu entmachten ...
Wir glauben,
dass die Vereinigten Staaten unter den bereits bestehenden UN-Resolutionen das Recht haben,
die nötigen Schritte,
einschließlich militärischer,
zu unternehmen,
um unsere vitalen Interessen im Golf
zu sichern.
In keinem Fall darf sich die amerikanische Politik
länger
durch das fehlgeleitete Beharren des UN-Sicherheitsrats auf Einstimmigkeit
lähmen lassen."
Blaupause für einen Angriffskrieg
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"Für den Fall, dass es dazu kommt, werden wir die Überflugrechte gewähren",
sagte der Parteichef.
Er fügte hinzu,
es sei falsch,
diese Debatte zu führen,
wenn es nicht klar sei,
ob es überhaupt zu einem Krieg ohne Uno-Mandat komme.
Im Moment gehe es darum,
die verbleibenden Chancen zu nutzen,
einen Krieg zu verhindern.
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Beer
hatte in der Zeitung "Die Welt" gefordert,
im Fall eines Alleingangs der USA im Irak
sollten die Überflugrechte der Amerikaner in Deutschland
sowie die Nutzung ihrer Militärbasen
auf den Prüfstand gestellt werden.
Ein Alleingang der USA
sei ein "Affront gegen die Staatengemeinschaft"
und die Uno
sowie ein Bruch des Völkerrechts.
Zudem hatte Beer gefordert,
"mit den anderen Bündnispartnern,
die wie Deutschland der amerikanisch-britischen Kriegsresolution im Sicherheitsrat nicht zustimmen wollen",
über Überflugrechte und Nutzung von Militärbasen durch die USA zu diskutieren.
Dabei würde auch die Frage,
"ob türkische Truppen den Nordirak besetzen, Ausschlag gebend sein",
meinte die Grünen-Chefin.
Ein Angriff der USA ohne ausdrückliches Mandat der Vereinten Nationen
hätte nach Ansicht Beers
"kaum absehbare Konsequenzen für den Weltfrieden".
Wenn das Gewaltmonopol künftig nicht mehr bei den Uno liege,
sinke auch für andere Staaten
"die Hemmschwelle, Präventivkriege zu führen".
Den Vereinten Nationen warf sie vor,
sie hätten "den bisherigen Konsens zur Disposition gestellt,
wonach alles getan werden muss, um einen Krieg zu vermeiden".
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Bei einem Krieg gegen den Irak ist
nach Einschätzung der Grünen-Vorsitzenden
"mit neuen Terrorwellen" zu rechnen.
"Ich befürchte vor allem eine zunehmende Gefährdung deutscher Truppen im Ausland,
besonders in Afghanistan."
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Iwanow wird von der russischen Agentur Itar-Tass mit den Worten zitiert:
"Sollte die Resolution in den Rat eingebracht werden, wird Russland dagegen stimmen."
Sein Land habe bereits mehrfach erklärt und bekräftige erneut,
dass es eine derartige Resolution nicht unterstützen könne.
Die fünf ständigen Mitglieder des Weltsicherheitsrats
verfügen als einzige Staaten im höchsten Gremium der Vereinten Nationen über ein Vetorecht.
Russland, Frankreich, China, Großbritannien und die USA
haben in der Vergangenheit
wiederholt
Entscheidungen des Sicherheitsrats blockiert.
Insgesamt wurde
seit Gründung der Uno 1946
rund 250 Mal ein Veto eingelegt.
Spitzenreiter ist Russland bzw. die ehemalige Sowjetunion,
die rund 120 Mal mit "Njet" stimmte,
davon besonders häufig während Höhepunkten des Kalten Krieges
zwischen 1946 und 1965.
Die USA legten insgesamt etwa 75 Mal ein Veto ein,
Großbritannien 32 und
Frankreich nur 18 Mal.
Seit 1990
wurden mehr als ein Dutzend Resolutionen zu Fall gebracht.
Sollte es zu einem Krieg im Irak kommen,
wird die Bundesregierung den USA in jedem Fall Überflugrechte gewähren -
auch wenn die Amerikaner den Irak ohne Legitimierung durch die Uno angreifen.
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Kolbow selbst erklärte,
er habe US-Präsident George W. Bush nicht als Diktator bezeichnet, sondern von einer
"Diktatur der einseitigen Entscheidungen der Amerikaner"
gesprochen.
Nach Angaben des Verteidigungsministeriums
sprach Kolbow
am Montag
mit dem US-Botschafter in Berlin, Daniel Coats,
über das Thema.
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Kolbow relativierte diese Bemerkung in der "Welt am Sonntag".
Er habe am Aschermittwoch eine kräftige politische Rede gehalten
und die Anwesenheit amerikanischer Soldaten begrüßt.
Wegen der von den USA getroffenen Entscheidungen habe er gesagt,
dass sich die Amerikaner immer mehr als Diktator der einseitigen Entscheidungen zeigten.
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Großbritanniens Premierminister Tony Blair
reagiert mit der Liste offenbar
auf Widerstand
sowohl im Sicherheitsrat
als auch in der eigenen Partei
und Regierung.
Sein Land wird nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland"
dem Entwurf einer zweiten Resolution ein Zusatzprotokoll beifügen,
das eine genaue Liste von Abrüstungsschritten enthält,
die der Irak
bis zum 17. März
erfüllen muss.
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Mehrere Regierungsmitglieder haben für den
Fall eines Irak-Krieges ohne Uno-Mandat
ihren Rücktritt angekündigt.
Ein Labour-Abgeordneter hat bereits
am Sonntag
Fakten geschaffen:
Andrew Reed trat zurück aus Protest gegen Blairs Irak-Politik
von seinem Posten als
parlamentarischer Privatsekretär von
Umweltministerin Margaret Beckett
Laut "Sunday Telegraph"
haben mindestens sechs Privatsekretäre von Kabinettsministern
mit ihrem Abschied gedroht.
Sogar ministerielle Rücktritte würden nicht ausgeschlossen.
Aus der Partei sollen bereits zahlreiche Mitglieder wegen der Irak-Politik Blairs ausgetreten sein:
Laut "Mail on Sunday"
gaben 40.000 Labour-Mitglieder ihr Parteibuch zurück.
In verschiedenen Wahlkreisen sei die Wiederwahl von Labour-Abgeordneten gefährdet,
berichtete die Zeitung.
Die Mitgliedschaft der Labour-Partei ist nach offiziellen Angaben laut "Mail"
von 405.000
im Jahr 1997
auf etwa 272.000
im Jahr 2003
geschrumpft.
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Short warf Blair vor, er mache einen großen Fehler,
sowohl in politischer, diplomatischer als auch in persönlicher Hinsicht.
Die gegenwärtige Situation sei äußerst gefährlich für die Welt,
die Uno und die britische Regierung, sagte Short.
Aus Protest gegen die Irak-Politik Blairs
ist ein Regierungsberater bereits zurückgetreten,
weitere haben mit ihrem Rücktritt gedroht.
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Blair, der engste Verbündete Bushs,
warb
am Wochenende
bei mehreren Staats- und Regierungschefs um Unterstützung für seine Position.
Der chinesische Präsident Jiang Zemin bekräftigte aber in einem Telefonat mit Blair,
dass seiner Ansicht nach die Irak-Krise politisch gelöst werden könne.
Frankreich,
das wie China ein Veto-Recht im Sicherheitsrat besitzt,
hat mit einer Blockade der von den USA und Großbritannien vorgeschlagenen Resolution gedroht.
Eine Mehrheit der Briten lehnt einen Irak-Krieg ohne Uno-Mandat ab.
Einer Umfrage zufolge unterstützten nur 15 Prozent
einen das Völkerrecht missachtenden Militärschlag
ohne eine entsprechende Uno-Resolution,
wie ihn sich die USA und Großbritannien vorbehalten haben.
Werbefeldzug der USA und Frankreichs [PROPAGANDA]
Frankreich und die USA bemühen sich
wenige Tage vor der Abstimmung
um Unterstützung für ihre gegensätzlichen Positionen.
Der französische Außenminister Dominique de Villepin
will offiziellen Angaben zufolge
am Sonntag
bei den unentschlossenen Ratsmitgliedern
Guinea,
Kamerun und
Angola
dafür werben,
den US-britischen Resolutionsentwurf abzulehnen.
US-Präsident George W. Bush sagte
am Samstag,
einem Diktator
wie Saddam Hussein
zu erlauben, die Welt zu täuschen,
diene nicht
dem Frieden.
Die USA haben den Rat aufgefordert,
sich ab Dienstag
für ein Votum bereit zu halten.
Für eine Annahme der Resolution
sind neun der 15 Stimmen im Sicherheitsrat nötig,
außerdem darf es kein Veto geben.
Allerdings hat Bush klar gemacht,
dass die USA eine "Koalition der Willigen" anführen würden,
um Irak mit militärischen Mitteln zu entwaffnen,
auch wenn
eine entsprechende Resolution im Sicherheitsrat
abgelehnt würde.
Dort sind sich die USA nur der Unterstützung
Großbritanniens,
Spaniens und
Bulgariens
sicher.
Bush wandte sich in seiner wöchentlichen Hörfunkansprache
an die unentschiedenen Ratsmitglieder.
"Die Sache des Friedens wird nur vorankommen,
wenn die Terroristen einen reichen Gönner und Beschützer verlieren,
und wenn der Diktator vollständig und endgültig entwaffnet ist."
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Russland schließt Veto nicht aus
Russland hat ein Veto nicht ausgeschlossen.
"Russland wird alles tun, um diese Resolution im Uno-Sicherheitsrat zu verhindern",
sagte Vize-Außenminister Juri Fedorow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge.
Dass Russland dabei sein Veto-Recht anwende, sei eine Möglichkeit.
Neben Russland haben die
USA, Großbritannien, Frankreich und China ein Veto-Recht.
Auch Frankreich hat im Sicherheitsrat mit seinem Veto gedroht
und drängt weiter auf die Anwesenheit der Staats- und Regierungschefs,
wenn der Rat über einen Irak-Krieg abstimmt.
"Wenn man über Leben oder Tod entscheidet,
dann sollte dies auf der höchsten Ebene der Verantwortlichkeit geschehen",
verlautete aus dem Umfeld des französischen Präsidenten Jacques Chirac.
China und Deutschland lehnen die Resolution ebenfalls ab
und fordern eine Fortsetzung der Uno-Waffeninspektionen.
Dem schloss sich Syrien an.
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Al-Baradei nahm erneut zu seinen Äußerungen vom Wochenende Stellung.
Er hatte erklärt,
dass die Geheimdienste mehrerer Staaten
seinen Inspektionsteams gefälschte Dokumente geliefert hätten.
Mehrere Papiere, die belegen sollten,
dass Saddam versucht habe, in Niger Uran zu kaufen,
hätten sich als "krude" Fälschungen erwiesen.
Nun gab al-Baradei an,
die Unterlagen stammten nicht vom amerikanischen oder britischen Geheimdienst.
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Die Entdeckung der Drohne
hat Diplomaten in jenen Ländern des Uno-Sicherheitsrats,
die ihr Abstimmungsverhalten bei der neuen Resolution noch nicht festgelegt haben,
angeblich in helle Aufregung versetzt.
Die "Times" zitiert einen nicht genannten Vertreter aus einem der Länder mit den Worten:
"Es ist unglaublich."
Dieser Bericht werde sicher Einfluss auf das Abstimmungsverhalten dieser Länder haben.
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Die britische "Times" hatte Blix vorgehalten,
die Existenz der Drohne mit einer Spannweite von 7,45 Metern
erst nach seinem Vortrag im Uno-Sicherheitsrat
in einem 167 Seiten langen Arbeitsprogramm
der Uno-Waffeninspektoren bekannt gegeben zu haben.
Die Drohne sei das erste nicht offen gelegte Waffenprogramm,
das die Uno-Inspektoren gefunden hätten,
berichtete die "Times".
Die "Times" gehört zum Imperium des Medienmoguls Rupert Murdoch,
einem erklärten Befürworter eines Krieges gegen den Irak.
Unmovic-Sprecher Buchanan
hielt dagegen,
dass bisher nicht ermittelt sei,
ob die Drohne tatsächlich in die Kategorie der verbotenen Waffen falle.
Auch über den Fund irakischer Streubomben-Sprengköpfe,
den die "New York Times" am Montag unter Berufung auf US-Regierungsbeamte gemeldet hatte,
gibt es laut Unmovic noch keine Erkenntnisse.
Die Sprengköpfe seien vor einigen Wochen entdeckt worden.
Der Irak habe sie als Sprengköpfe für Rauchbomben deklariert.
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Im CIA-Hauptquartier in Langley gibt es
seit langem
eine hundertköpfige Einheit,
die sich ausschließlich mit dem Aufspüren Bin Ladens befasst.
Mehrere amerikanische Universitäten haben die "Free Speech Zones" abgeschafft.
Die West Virginia University trennte sich im Herbst von ihren Sprechzonen,
nachdem eine Bürgerrechtsorganisation auf die Barrikaden gegangen war.
Die Uni hatte Studenten daran gehindert,
am Rande einer Bewerbermesse Flugblätter zu verteilen,
auf denen sie sich über Ausbeutung beschwerten.
Ähnliche Rede-Einschränkungen gab es an den Universitäten von
Texas,
Wisconsin-Whitewater und
New Mexiko.
Sie wurden inzwischen
auf Druck von Studenten und Fakultäten oder
wegen rechtlicher Auseinandersetzungen fallen gelassen.
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Die Schwäche des Dollars hilft der US-Regierung,
ihre ökonomischen Probleme zu bewältigen,
deshalb redet der amerikanische Finanzminister
neuerdings
die eigene Währung schlecht.
Gerade Deutschland wird darunter leiden.
Euro-Kurs
Washington -
Der neue amerikanische Finanzminister John Snow
wusste offensichtlich, was er tat.
Auf die jüngste Dollar-Schwäche angesprochen, erklärte er
am Dienstag vergangener Woche:
"Darüber mache ich mir keine besonderen Sorgen."
Der Satz des ehemaligen
Eisenbahn-Managers
genügte,
um den Dollar auf eine neue Talfahrt zu schicken.
In der Folge erklomm der Euro tags darauf mit 1,10 Dollar ein Vierjahreshoch.
Für die Investoren an den Märkten war die Botschaft klar:
Die US-Regierung verabschiedet sich von der Politik des starken Dollar.
Denn die Standardantwort von Snows Vorgängern in solchen Situationen hatte stets gelautet:
"Wir sind an einem starken Dollar interessiert."
Damit ist es nun offensichtlich vorbei.
Die Regierung Bush hat die Vorteile einer schwachen Währung schätzen gelernt.
Der billige Dollar hilft ihr, die ökonomischen Probleme zu bewältigen.
Amerikanische Waren werden auf den Weltmärkten preiswerter
- und damit konkurrenzfähiger.
Der Exportsog könnte helfen,
die labile Konjunktur im Land zu stabilisieren.
Dabei ist die Dollar-Schwäche nicht nur Ausdruck politischen Willens,
sondern auch Folge ökonomischer Entwicklungen.
Anders als noch in den boomenden Clinton-Jahren
gelten die Vereinigten Staaten des George W. Bush
nicht mehr als das unumstritten attraktivste Land für Geldanlagen.
Die Boomzeiten
mit Wachstumsraten von vier Prozent und mehr
sind längst Geschichte.
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Nach und nach
könnten auch in Nordafrika
weitere Anlagen angeschlossen werden,
solarthermische Kraftwerke zum Beispiel,
die die Sonnenstrahlung konzentrieren
und mit dieser Hitze Turbinen antreiben.
Initiativen zur Realisierung der Idee kommen bislang aber nur sehr verhalten in Gang.
Für Czisch liegt die Hauptverantwortung dafür bei der Politik.
"Jedenfalls fehlt es nicht an den technischen Möglichkeiten", sagt er.
"Erfahrungen mit einem leistungsstarken länderübergreifenden Stromtransport
liegen weltweit vor und sind auch in Afrika zu finden."
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Wer sich mit Saddam arrangiert
kann einigermaßen gut und sicher im Irak leben,
der einst zu den modernsten Staaten der arabischen Welt gehörte
mit vorbildlichem Gesundheits- und Bildungssystem.
Alle anderen haben nichts zu lachen.
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IRAK :
Sieben verschiedene Geheimdienste durchsetzen die Gesellschaft
- wer die herrschenden Verhältnisse in Frage stellt, verschwindet schnell von der Bildfläche.
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„Wir müssen vor diesen Erscheinungen keine Angst haben",
"Es gehört zur Kulturgeschichte des irakischen Volks, dass die Fenster nach draußen stets weit offen stehen." sagt Sallum,
ein Lyriker aus Saddams Heimatstadt Tikrit,
entfernter Verwandter des Präsidenten
und einst selbst ein stadtbekannter Hippie.
Wenn die Skorpione über den drohenden Krieg sprechen,
weicht allerdings ihre sonst so ironische Betrachtungsweise.
Sie alle
würden die Heimat verteidigen,
wie sie es in den paramilitärischen Sommerkursen gelernt haben.
"Aber wer nicht kämpft, wird nachts auf dem Dach stehen und der Bombardierung von Bagdad zuschauen."
sagt Feisal,
Ein Bakterium namens
Helicobacter pylori
kann nicht nur Magengeschwüre hervorrufen,
sondern zeigt Forschern auch die Wanderbewegungen unserer Vorfahren auf.
Weil der Keim den Menschen seit Jahrtausenden befällt und weltweit verbreitet ist,
konnten Wissenschaftler mit der genetischen Analyse verschiedener Bakterienstämme
Aufschlüsse über die Ausbreitung der Menschheit in den vergangenen 10.000 Jahren gewinnen.
Kolonie von Helicobacter pylori, einzelne Mikrobe:
Sklavenhandel hinterließ Spuren im Magen
Dass sich zum Beispiel die Besiedlung Amerikas mit Hilfe der Magenmikrobe nachweisen lässt,
berichtete vor kurzem bereits ein Team aus den USA, Venezuela und Argentinien.
Während sich diese Gruppe aber auf die Geschichte Amerikas konzentrierte,
haben die Forscher um Mark Achtman vom
Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie in Berlin und
Sebastian Suerbaum von der Universität Würzburg
eine Weltkarte der Helicobacter-Populationen erstellt.
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Das Magenbakterium
wird vor allem innerhalb von Familien weitergegeben
und breitet sich nicht epidemisch aus.
Somit konnten die Forscher
anhand von genetischen Merkmalen,
die über Jahrhunderte
von Keim zu Keim übermittelt wurden,
auch die ursprünglichen Mikroben-Populationen rekonstruieren:
Sie haben ihren Ursprung in Afrika, dem Nahen Osten, Zentralasien und Ostasien.
Treffen verschiedene Bakterienstämme im Magen des Wirtes aufeinander,
können sie ihr Erbgut austauschen.
Daher tragen die heute in den Mägen der Europäer lebenden Helicobacter-Gruppen noch
die Gene zweier alter Populationen in sich,
die unabhängig voneinander mit dem Menschen aus Zentralasien und dem Nahen Osten kamen.