Search in all of ALFATOMEGA.COM
 
 X—TENDED

24.Jan.2003 Die Kriegsszenarien der Investoren

HOME –

HOJE- https://alfatomega.com

https://authentico.planetaclix.pt

authenticamigos.planetaclix.pt/index.html

https://alfatomega.com/
https://authentico-historia.planetaclix.pt


SOURCE : https://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,232093,00.html

<BACK<<TO<<CONTEUDO<


Ein

Militärschlag

gegen

den

Irak

wird

immer

wahrscheinlicher.

Experten

rechnen

mit

einem

US-Angriff

im Februar.

Börsianer

spielen

Kriegsszenarien

und

ihre Folgen

durch

.

Die

Diskussion

ist

ebenso

nüchtern wie zynisch.

Ähnlich

wie

zu Zeiten des

Golfkriegs,

als

die "chirurgischen Treffer"

der

US-Streitkräfte

während

der

Video-Pressekonferenz

vorgeführt

und

beklatscht

wurden,

treten

die

UN_menschlichen Opfer

in den

Hintergrund.

Bestimmend

für

Volkswirte und Marktstrategen,

die

über Krieg und seine Auswirkungen

reden,

ist

vor allem

der

Ölpreis

:

Teures Öl

treibt

die Inflation,

sorgt für

Zurückhaltung beim privaten Konsum

und

bremst die

Investitionen der Unternehmen

– mit allen Konsequenzen

für

Weltwirtschaft und Aktienmärkte.

Die

feinen

Unterscheidungen,

die

die Bush-Administration

zwischen den

"Schurkenstaaten"

Irak und Nord-Korea

macht,

beruhen

auch

auf der Tatsache,

dass der Irak

über riesige Ölvorräte

verfügt.

Wer

über Krieg und Konjunktur

redet,

spricht also

über

Öl

.

Beispiel Kuweit

:

Ölpreis fährt Achterbahn

Historische Vergleiche sind schnell zur Hand.

Als irakische Truppen im

August 1990

in Kuweit einmarschierten,

stieg der Preis pro Barrel

(159-Liter-Fass)

kurzzeitig

von 22 auf 40 Dollar,

fiel dann aber

rasch wieder ab.

Als am

17. Januar 1991

die US-Streitkräfte

mit der

"Operation Wüstensturm"

begannen,

fiel der Ölpreis wieder

auf das

Ursprungsniveau

von 22 Dollar

zurück.

Ein solches Szenario halten Volkswirte

auch diesmal

für wahrscheinlich.

Deshalb

wird bereits jetzt

eine zusätzliche

"Risikoprämie"

auf Öl

bezahlt.

Der Preis pro Barrel ist inzwischen auf mehr als 32 Dollar gestiegen.

Eine Entspannung am Golf oder ein schneller Sieg der US-Truppen

dürfte

den Ölpreis

innerhalb kurzer Zeit

in den Keller drücken.

Das

Basisszenario

lautet

Krieg

Das

Basisszenario

$

vom dem

die

meisten

Beobachter

inzwischen

ausgehen,

lautet Krieg.

Eine

Entspannung

am Golf

würde

den Ölpreis

sehr rasch

von seinem aktuellen Niveau

herunterholen

– schließlich hadert

das Opec-Kartell

derzeit

eher

mit

dem

Problem eines Überangebotes.

"Die Rohstoffmärkte haben

eine Unterbrechung der Lieferungen

bereits vorweggenommen",

meint Neil Williams,

Stratege

von

Goldman Sachs.

Wird der Krieg am Golf vermieden,

dürfte

der Ölpreis

nach unten

durchsacken

und

damit gleichzeitig

den Aktienkursen Auftrieb

geben.

Spanne von drei Wochen bis sechs Monate

Mit

einer

friedlichen Lösung

rechnen

angesichts

der immer schärferen Töne

zwischen

Washington und Bagdad

nur noch

Optimisten.

Am Montag,

27. Januar,

legen die UN-Waffeninspektoren einen Zwischenbericht vor.

Es ist mehr als zweifelhaft,

dass

die USA

auf Grund dieses Berichtes

die Gefahr gebannt sehen.

Der Aufmarsch am Golf geht weiter:

Militärstrategen diskutieren nicht mehr

über das Ob,

sondern

über das Wann.

Beobachter rechnen mit

einem Angriff

Mitte Februar.

Je später der Angriff,

desto wärmer die Temperaturen

und

desto größer die Belastungen

für die Truppe.

Dass die USA

am Ende

als Sieger

dastehen,

scheint

außer Frage:

Sie haben ihre militärische Überlegenheit

seit 1990

potenziert,

während der Irak

durch das Nachkriegsembargo

weiter geschwächt wurde.

Über die Dauer

des Waffengangs

herrscht dagegen weniger Einigkeit.

Die Spanne reicht

von

drei Wochen

bis zu

mehreren Monaten.

Kuweit-Vergleich hinkt

Anleger,

die kurz nach Beginn des Krieges

mit einer fulminanten und nachhaltigen Rallye am Aktienmarkt rechnen,

sollten vorsichtig sein.

Der Blick zurück auf

"Desert Storm"

kann

in die Irre führen:

Nicht immer wiederholt sich die Geschichte,

und

ein schneller Sieg der US-Truppen

ist

keineswegs

ausgemacht.

Zweiter Risikofaktor:

Diesmal

spielt sich

das Säbelrasseln am Golf

während einer weltwirtschaftlichen

Schwächephase

ab.

Die Unternehmen bremsen,

die US-Bürger haben Angst um ihren Job

und

sind auch auf Grund der herben Verluste am Aktienmarkt

vorsichtiger geworden.

Die

US-Konjunktur ist instabil,

schon

geringe

Erschütterungen

können sie

zurück

in die Rezession

werfen.

Die Bush-Administration

hat seit dem

9. November 2001

mit Steuersenkungen

im Wert von

130 Milliarden Dollar

dagegengehalten.

Die US-Notenbank

hat mit einer

Zinssenkungsorgie

versucht,

die Ausgaben

bei

Konsumenten und Unternehmen

zu stimulieren.

Bislang mit dürftigem Erfolg.

Nun

soll es ein

gigantisches Konjunkturprogramm

richten.

Sollte sich ein Krieg am Golf in die Länge ziehen,

haben Regierung und Notenbank

kaum noch Mittel,

die wachsende Verunsicherung zu dämpfen.

Ein schneller Erfolg muss her,

sonst kommt der Double Dip.

Hoffen auf ein schnelles Ende

Die

Anlagestrategen der Deutschen Bank

rechnen in ihrem "wahrscheinlichen Szenario"

mit einem schnellen Ende des Krieges.

Dies bedeute,

dass der Ölpreis

nur für kurze Zeit

auf etwa 35 Dollar steigen

und dann schnell wieder Richtung 20-Dollar-Marke

sinken wird.

Ein militärischer Erfolg der USA

dürfte dazu führen,

dass das Vertrauen der US-Verbraucher wieder deutlich steigt

und damit die Konsumausgaben klettern.

Dann

hätten auch die Unternehmen wieder Anlass,

mehr zu investieren:

Die US-Wirtschaft könnte in diesem Szenario

bereits

im Jahr 2003

wieder um knapp drei Prozent wachsen,

trotz der Kriegskosten

von geschätzten 50 Milliarden Dollar

und einem Staatsdefizit

von dann 250 Milliarden Dollar.

"Buy the cannons, sell the trumpets"

Auch

John Greenwood von

Invesco Asset Management

sieht

bei einem nur kurzen Waffengang

die Rezessionsgefahr gebannt.

Zwar könnten die USA

auf Grund der deutlichen Kritik aus Frankreich und Deutschland

nicht annährend so viele Kosten auf

die Verbündeten

abwälzen

wie im Fall "Desert Storm".

"Eine Verzögerung des Aufschwungs wäre wahrscheinlich",

sagt Greenwood.

Mit einem fiskalpolitischen Schock

sei trotz des steigenden Staatsdefizits

aber nicht zu rechnen,

da Fed-Chef Alan Greenspan

die Zinssätze bereits

auf ein sehr niedriges Niveau

heruntergefahren hat.

Selbst mit einem bescheidenen Wachstum von

rund drei Prozent

dürften die USA

Japan und Europa

hinter sich lassen.

Rückkehr zum Wachstum

Das Fazit der Strategen:

Die Weltwirtschaft

wird

nach einem zeitlich befristeten Militärschlag am Golf

bereits im Jahr 2003

langsam,

aber sicher

auf den Wachstumskurs zurückkehren.

Die

Aktienmärkte,

die als Reaktion

auf die ersten Bombeneinschläge

zwischen zehn bis 20 Prozent nachgeben dürften,

würden sich

bei anziehender Konjunktur

dann

rasch

wieder

von

ihren

Verlusten

erholen.

Die deutlichsten Gewinne würden

dann

die Spekulanten

erzielen,

die nach dem Motto

"buy the cannons, sell the trumpets"

bereits während

der kriegsbedingten

Schwächephase

Aktien gekauft haben,

meint Greenwood.

Für Langfristanleger gilt,

auch bei weiter nachgebenden Kursen

nicht

nervös

zu werden.

Worst-Case-Szenario: Ölpreisschock und Rezession

Eine Erholung der Konjunktur im kommenden Jahr wird aber

abgehakt,

sollte

sich

der Krieg im Irak

über Monate

hinziehen.

Die Deutsche Bank

befürchtet

in diesem Fall

Ölpreise von bis zu 50 Dollar.

Ein weiterer Kurssturz an der Börse

wäre die Folge,

ein Abgleiten der USA

in die Rezession

wahrscheinlich.

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD)

schätzt,

dass ein Ölpreisschock

das Bruttoinlandsprodukt der USA

um 0,6 Prozent drosseln dürfte.

Für den Internationalen Währungsfonds

ist diese Schätzung

noch sehr optimistisch,

sie befürchten

einen stärkeren Einbruch.

Risiken verstärken sich gegenseitig

Der Grund:

Bei einem Ölpreisschock

verstärken sich die Risikofaktoren für die Weltwirtschaft

gegenseitig.

Steigende Ölpreise,

anziehende Inflation,

fallende Aktiennotierungen,

weniger Konsumausgaben

und

eine höhere Sparquote der Verbraucher

sind die Elemente,

die für eine Abwärtsspirale der Konjunktur

sorgen.

Gernot Rumpf,

Fondsmanager bei Union Investment,

hält einen Ölpreis jenseits von 40 Dollar für unrealistisch,

selbst wenn es zu einer langen und zähen Auseinandersetzung kommt.


Aber die starke Verunsicherung der Verbraucher,

Terrorangst

und wachsende Sicherheitsausgaben weltweit

dürften jeden Wachstumsimpuls lähmen.

Die

Gewinner unter den Anlegern

sind dann diejenigen,

die den Aktienmärkten rechtzeitig den Rücken gekehrt haben:

mit Investitionen

in die Krisenwährung

Gold

und

in den Schweizer Franken.



<BACK<TO<<CONTEUDO<<<<