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DAS (FINANZ) KAPPUTTALhttps://alfatomega.com/index.html
04/21/2003 01:42:32 https://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,druck-245463,00.html Anfangs sah es so aus, als hätten die Diebe die Kellerräume verschont. Lange Hallen mit Regalen ziehen sich durch das Untergeschoss. "Diese Magazine sind nicht leicht zu finden, man erreicht sie nur über einen Fahrstuhl", erklärt der Marburger Orientalist Walter Sommerfeld. Doch auch diese Speicher sind geplündert. Trauben von Menschen seien dicht gedrängt im Lift ins Tiefparterre karjuckelt, berichtet der Wächter Khadim. Genaueres weiß er nicht. Keilschriftexperten reagierten auf die Meldung mit Entsetzen. "Im Museumskeller liegen die Uruk-III-Texte, die älteste Bibliothek der Menschheit", erklärt der Orientalist Nissen. Es sind etwa 6000 Tontafeln, die der Forscher mit "Bahlsenkeksen" vergleicht: "Im Regen lösen sie sich auf." Von der Direktorin Mutawalli war letzte Woche nichts Verständliches zu hören. In einem TV-Interview brach sie mehrfach in Weinkrämpfe aus. Eine erste Abschätzung der Verluste liegt vom Museumsarchäologen Reda vor: "80 Prozent von dem, was wir haben, ist gestohlen." "Wahnsinn", lamentiert der DAI-Orientale Eichmann. Sind wirklich alle Exponate perdu? Der Verlust der Relikte aus dem wohl wichtigsten Kraftfeld des menschlichen Fortschritts wäre ein ungeheurer Aderlass für die Altertumswissenschaft. 04/21/2003 01:36:12 Zwar kreuzten am Freitag, den 11.Apr.2003 für kurze Zeit erneut US-Panzer auf und vertrieben schon durch das Gedröhne der Antriebsketten die Banden. Doch dann ging die Tragödie weiter. Der Hausarchäologe Reda: "Ich bat die Militärs, einen Panzer als Wache hier zu lassen, doch sie lehnten ab." Noch am Samstagmorgen, 12.Apr.2003 heißt es, griffen Diebe in den langen, mit Stein gefliesten Fluren des Museums nach kleinen sumerischen Elfenbeinschnitzereien. Erst am Sonntag - 13.Apr.2003 die Meldungen auf CNN und BBC überschlugen sich bereits - wurde der Zug der Schatzräuber gestoppt. Der Rechtsexperte Knut Ipsen sieht in der schlampigen Bewachung des US-Militärs sogar einen "völkerrechtswidrigen Akt". Die Plünderungen hätten "unterbunden werden müssen". In seinen Augen ergibt sich nun eine paradoxe Situation: "Der Irak könnte die USA und Großbritannien beim Internationalen Gerichtshof auf Schadensersatz verklagen." Was in der großen "Stunde der Räuber" ("Tagesspiegel") wirklich geschah, ist allerdings längst noch nicht geklärt. 170 000 Kunstwerke sollen verschwunden sein. "Grundlegende Ecksteine der westlichen Zivilisation" seien beschädigt und entwendet worden, meint der US-Kunsthistoriker John Russell. Seine britische Kollegin Eleanor Robson vergleicht die Aktion mit dem Ansturm der Mongolen, die 00.000.1258 die Metropole am Tigris überrannten. https://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,druck-245463,00.html Bereits im 00.Dez.2002 hatte McGuire Gibson, ein Orientalist von der Universität Chicago, dem State Department Hinweise zum Schutz von rund 4000 archäologischen Stätten im Irak gegeben. In Listen waren Koordinaten der Ruinen von Ninive, Nimrud und Assur bis hin zur über 60 Meter hohen Moschee von Samarra eingezeichnet - als Warnung für die Programmierer der Marschflugkörper. Und natürlich war auch das - 00.000.1966 von deutschen Firmen errichtete - Supermuseum von Bagdad in der Liste aufgeführt. 04/21/2003 01:31:45 der letzten Woche kursierten noch weit wildere Gerüchte. Als die stellvertretende Museumsdirektorin Midal Amin am Tatort erschien, klagte sie das US-Militär an : "Da steckt Absicht hinter." Gänzlich konnte das Pentagon den Verdacht nicht ausräumen. Zwar nannte es das Vernachlässigen der Kulturschätze von Bagdad einen "Fehler". Doch daran mögen viele nicht glauben. 04/21/2003 01:30:57 "5000 Jahre Zivilisationsgeschichte wurden zertrampelt", meint der Berliner Orientalist Hans Nissen. "Ich bin wütend." Ricardo Eichmann, Orientexperte am Deutschen Archäologischen Institut (DAI), fühlte sich "verzweifelt". Doch wohin haben die Plünderer ihre Beute geschleppt? Sind Abertausende Statuen, Siegel, Elfenbeinringe in Hehlerkreise abgewandert, eingespeist in dunkle Pipelines, aus denen sich der gefräßige internationale Kunstmarkt gern versorgt? * Mit Einschussloch über dem Rundbogen. --> https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,245499,00.html sogar die Amerikaner und Briten haben das gesagt", hatte der Gastgeber des Treffens, der saudi-arabische Außenminister Saud al-Faisal, zum Abschluss der Konferenz erklärt. "Sie können ihre Verpflichtungen gemäß Genfer Konvention nicht erfüllen, wenn man sie nicht als das bezeichnet, was sie sind." https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,245506,00.html 04/20/2003 12:52:28 "Es zerbreche die Kette des Hasses, die eine geordnete Entwicklung der Menschheitsfamilie bedroht!", rief der Führer von weltweit einer Milliarde Katholiken in seiner Predigt. "Gott gewähre uns, von der Gefahr eines dramatischen Konflikts zwischen den Kulturen und den Religionen verschont zu werden." Die Gläubigen sollten daher selbst mit Dialog und Verständigung zwischen den Religionen beginnen. |
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