URL: https://www.spiegel.de/panorama/0,1518,309270,00.html
20.Jul.1944 DER MORGEN Bomben im Handgepäck -Zu dieser Stunde vor genau 60 Jahren sind Claus Schenk Graf zu Stauffenberg und Werner von Haeften auf dem Weg zu Adolf Hitler.
Das Flugzeug startet in Berlin. Ziel ist die Wolfschanze, das Führerhauptquartier in Ostpreußen. Ihre Mission ist es, Hitler zu töten
20. JULI 1944 12 UHR Der Anschlag -Zu dieser Stunde vor genau 60 Jahren soll das Schicksal Deutschlands gewendet werden.
Oberst Stauffenberg ist mit seinem Adjutanten in der Wolfschanze eingetroffen, in ihrem Gepäck stecken die Bomben, die Hitler töten sollen.
20.Jul.1944 13 UHR Flucht und Ungewissheit -Zu dieser Stunde vor genau 60 Jahren glauben die Aufständischen, das Attentat auf Adolf Hitler sei geglückt, der Weg für den Staatsstreich geebnet.
Stauffenberg, der die Bombe deponiert hatte, flieht aus dem Führerhauptquartier in Ostpreußen. Doch dann erhalten seine Mitverschwörer in Berlin eine verwirrende Botschaft.
20.Jul.1944 16.30 UHR Ringen um die Macht Zu dieser Stunde vor genau 60 Jahren erreicht Stauffenberg Berlin und übernimmt die Regie über den Staatsstreich.
Zur selben Zeit in der Wolfschanze: Der totgeglaubte Hitler zeigt dem italienischen Diktator Benito Mussolini die zerstörte Lagebaracke, in der vor nicht einmal vier Stunden der Bombenanschlag auf ihn verübt wurde.
20.Jul.1944 15 UHR Operation "Walküre" läuft an -Zu dieser Stunde vor genau 60 Jahren landet das Flugzeug mit Oberst Stauffenberg und seinem Adjutanten Haeften an Bord in Berlin-Rangsdorf.
Noch vom Flughafen rufen die Hitler-Attentäter in der Zentrale der Verschwörer, dem Bendlerblock, an: Hitler ist tot.
URL: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,309550,00.html
22.Jul.2004 Schon gleich zu Beginn seiner Rede verweist Schröder auf den Widerstand von 1933, auf Sozialdemokraten, bürgerliche Intellektuelle, Kommunisten, bekennende Christen und einzelne Deutsche, die einfach nur "anständig" hätten bleiben wollen. Er erwähnt den Einzeltäter Georg Elser, der 1939 Hitler durch ein Bombenattentat beseitigen wollte, den Domprobst Bernhard Lichtenberg, die Mitglieder der Weißen Rose. Und er betont, dass es keinen gemeinsamen, koordinierten und von breiten Schichten getragenen Widerstand in Deutschland gegeben habe, noch weniger auf europäischer Ebene
22.Jul.2004 Im Bendlerblock spricht Schröder nun von den Aufständischen, die ihrem Anspruch auf ein selbstbestimmtes, freies Polen Nachdruck verleihen wollten. Und er sagt dann einen Satz, der in Russland wohl noch heute bei manchem Veteranen der Sowjetarmee Ärger auslösen dürfte: "Auch gegenüber neuer Fremdbestimmung, die sie bereits fürchten mussten."
22.Jul.2004 Vor 60 Jahren versuchte die polnische Heimatarmee, ihre Hauptstadt von den Deutschen zu befreien. Unter den Augen der Roten Armee, die auf direkten Befehl Stalins untätig am anderen Weichselufer verharrte, wurde der Aufstand brutal niedergeworfen und Warschau dem Erdboden gleichgemacht
22.Jul.2004 Und Schröder stellt schließlich jene Frage, die auch heute viele in diesem Lande umtreibt: "Wie konnte die Diktatur sich noch so lange auf eine breite Massenbasis stützen?"
22.Jul.2004 Schröder, dessen Vater im Zweiten Weltkrieg in Rumänien fiel, ist ein Kind der Bundesrepublik. Für den Kanzler, der in den turbulenten Siebzigern politisch sozialisiert wurde, bedeutet das Ende der Nazi-Zeit Befreiung. Er sagt es auch hier wieder, im Bendlerblock in Berlin: "Uns ist bewusst, dass die Niederwerfung der nationalsozialistischen Diktatur eine Befreiung auch für Deutschland bedeutete."
22.Jul.2004 URL: https://www.spiegel.de/panorama/0,1518,309635,00.html
22.Jul.2004 Der Informant, Rafael Zouhier, hat den Angaben zufolge erneut am 16. März - fünf Tage nach den Anschlägen - Kontakt zur Polizei aufgenommen, als er einige der Verdächtigen im Fernsehen wieder erkannte. Die Fahnder nahmen Zouhier später wegen des Verdachts auf Zusammenarbeit mit einer bewaffneten Gruppe fest.
Die Polizei habe ihre Ermittlungen damals eingestellt, weil es keine Verbindungen zwischen dem Dynamit und möglichen Terroranschlägen gegeben habe, sagte der Polizeioffizier. In Spanien gebe es einen großen Schwarzmarkt für Sprengstoff, der meist für Fischfang oder die illegale Erschließung von Bauland eingesetzt werde. Der parlamentarische Untersuchungsausschuss hat seine Arbeit am 6. Juli aufgenommen. Dort soll geklärt werden, wie die Sicherheitskräfte und die konservative Regierung mit der Krise umgegangen sind.
URL: https://www.spiegel.de/panorama/0,1518,309635,00.html
22.Jul.2004 TERRORANSCHLAG IN MADRID Spanische Polizei ignorierte Sprengstoffhinweis
Die spanische Polizei sieht sich im Zusammenhang mit den verheerenden Anschlägen von Madrid schweren Vorwürfen ausgesetzt. Die Beamten sollen einen wichtigen Hinweis ignoriert haben. Möglicherweise wäre das eine Chance gewesen, das Attentat zu verhindern.
Madrid - Ein Informant habe der Polizei schon Anfang 2003 einen Tipp gegeben. Ein Mann namens "Emilio" habe in der nördlichen Provinz Asturien rund 150 Kilogramm des Sprengstoffes Goma 2 Eco verkaufen wollen, sagte Felix Hernando Martin, Oberst der Zivilgarde, heute vor dem Untersuchungsausschuss zu den Anschlägen. Diese Art von Sprengstoff wurde am 11. März eingesetzt, als mehrere Bomben in Madrider Vorortzügen explodierten und 190 Menschen in den Tod rissen. Mehr als 2000 wurden verletzt.
22.Jul.2004 Zu der Festnahme habe ein Tipp geführt, Amanullah habe umgehend das Feuer eröffnet und einen Polizisten getötet, erläuterten die Behörden weiter. Im Auto des Verhafteten hätten die Behörden drei Bomben mit Fernzünder gefunden, ein Satelliten-Telefon und ein Sturmgewehr
URL: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,309588,00.html
22.Jul.2004 Mullah Omars Schwager geht Polizei ins Netz -Sicherheitskräfte haben in Afghanistan einen Schwager von Talibanchef Mullah Omar festgenommen. Mullah Amanullah eröffnete bei der Festnahme das Feuer auf die Polizisten. Ein Mann kam dabei ums Leben. Kandahar
URL: https://www.spiegel.de/panorama/0,1518,309646,00.html
22.Jul.2004 FBI durchsucht Bio-Labors der US-Armee -Im Zuge der Ermittlungen zu den Milzbrand-Anschlägen im Jahr 2001 hat das FBI jetzt auch Biowaffen-Labors der US-Armee unter die Lupe genommen. Offenbar hat die US-Bundespolizei einen früheren Wissenschaftler der Labors unter Verdacht.
Frederick/USA - Nach Angaben aus Ermittlerkreisen steht die Razzia mit den Milzbrand-Anschlägen Ende 2001 in Zusammenhang. Ein Sprecher von Fort Detrick, wo sich die Labors zur Verteidigung gegen Biowaffen befinden, bestätigte lediglich, dass die Forschungseinrichtung aufgrund der Untersuchung seit Freitag geschlossen sei.
Seit dem Eingang einer Serie von teilweise tödlichen Briefen mit Milzbrand-Erregern bei Kongressabgeordneten in Washington und weiteren Empfängern in Florida und New York im Herbst 2001 ist Fort Detrick schon mehrfach vom FBI besucht worden. Ein früher dort tätiger Wissenschaftler, Stephen Hatfill, wurde von der Bundespolizei als "Person von Interesse" eingestuft, was Spekulationen über eine Verwicklung des Labors in den Milzbrand-Terror auslöste.
Eine FBI-Sprecherin in Washington erklärte heute auf Anfrage lediglich, die aktuelle Untersuchung sei Teil eines laufenden Ermittlungsverfahrens. Nach Erhalt der Briefe waren 2001 fünf Menschen an Lungenmilzbrand gestorben, 17 weitere wurden krank.
URL: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,309580,00.html
22.Jul.2004 Die Gruppe des aus Jordanien stammenden Sarkawi hat sich zu zahlreichen Anschlägen im Irak bekannt. Die USA haben für seine Ergreifung eine Belohnung von 25 Millionen Dollar ausgesetzt. Sarkawi wiederum stellte eine Belohnung von 282.000 Dollar für die Tötung des irakischen Ministerpräsidenten Alawi in Aussicht.
Extremisten um Sarkawi gelten als verantwortlich für Dutzende Entführungen von Ausländern im Irak seit April. Die meisten kamen zwar wieder frei, aber mindestens vier Geiseln wurden getötet. Ein US-Bürger und ein Südkoreaner wurden von der Gruppe enthauptet. Dagegen kam heute ein verschleppter philippinischer Lastwagenfahrer frei.
Gestern hatten die Philippinen die Forderung der Entführer erfüllt und ihren Truppenabzug aus dem Irak vorzeitig abgeschlossen. Die Regierung in Manila war deswegen von den USA und Australien scharf kritisiert worden. Die philippinische Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo begründete die Entscheidung damit, dass der achtfache Vater unschuldig sei und den Tod nicht verdient habe.
URL: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,309580,00.html
22.Jul.2004 Sarkawi droht Japan -Der Topterrorist Sarkawi nimmt einen neuen Alliierten der USA ins Visier: Auf einer Internetseite droht er den Japanern jetzt mit Anschlägen, falls sie ihre Truppen nicht abziehen. Zuvor hatten die Philippinen der Erpressung von Geiselnehmern nachgegeben und ihre Truppen aus dem Irak abgezogen
URL: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,309580,00.html
22.Jul.2004 22:40:55
URL: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,309420,00.html
22.Jul.2004 Auch der Bush-Messer beginnt langsam am Sinn dieses ganzen Theaters zu zweifeln. Deshalb korrigiert er seine bisherige Prognose nun doch wieder drastisch. Beide Kandidaten sind ihm weder gut genug noch zu schlecht. Das Resultat: ein 530-Millionen-Dollar-Patt - mit einer 50:50-Chance auf Bushs Wiederwahl.
URL: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,309420,00.html
22.Jul.2004 75 Millionen Dollar für drei TV-Stunden -Nichts wird mehr dem Zufall überlassen. 180 Millionen Dollar haben die Kandidaten bisher kollektiv für ihre Fernsehwerbung ausgegeben + über 530 Millionen Dollar insgesamt - der teuerste US-Wahlkampf aller Zeiten. Der Stimmenfang wird zur Wissenschaft für sich. So konzentriert sich "Girlie Man" Kerry, von aufwendigen Computeranalysen gesteuert, auf kommunale "Märkte" wie St. Louis, Kansas City und Cleveland, wo angeblich die meisten ihm geneigten Wechselwähler residieren. Bush setzt auf Burlington, Detroit und Sioux City.
Doch wofür? In den Umfragen dümpeln beide weiter Kopf an Kopf. Folterskandal, Irak-Debakel, die Senats-Scharade um die Schwulenehe: Nichts scheint die Wähler mehr zu rühren. Einige Demoskopen schreiben Kerry neuerdings ein leichtes Plus zu, doch war dieser PR-Schub nach der Benennung von John Edwards zum Vize-Kandidaten bei weitem nicht so stark, wie von den Demokraten erwartet. Andere Meinungsforscher sehen Bush langsam am Ende seines langen Popularitätstiefs.
So lasten alle Hoffnungen Kerrys nun auf dem Wahlparteitag nächste Woche in Boston. "Wir werden die vier Tage in Boston nutzen", sagt der demokratische Parteichef Terry McAuliffe, "um den Wählern John Kerry vorzustellen." Dass sie das für nötig halten, sagt schon viel. Mindestens 75 Millionen Dollar wird das viertägige Werbespektakel kosten, doch die TV-Sender sind der Show so überdrüssig geworden, dass sie ihr diesmal insgesamt nur noch drei Stunden Sendezeit widmen wollen.
Nachzählungen sind schon eingeplant
Derweil rüsten die Parteisoldaten schon zur letzten Schlacht. Beide Seiten hätten bereits hochkarätige Anwälteteams in Stellung gebracht, um ein womöglich haarscharfes Wahlergebnis wie im Jahr 2000 gerichtlich anzufechten, berichtet die "New York Times". Kerry wolle personell derart aufstocken, dass er "Nachzählungen in fünf Staaten gleichzeitig" bestreiten könne. Erste Strategiekurse sollen Bewerbern beim Parteitag angeboten werden.
22.Jul.2004 Die Rache der Girlie Men -Mit teurem Direktmarketing buhlen die US-Parteien um die Wähler. 180 Millionen Dollar haben sie bisher allein für TV-Spots ausgegeben - maßgeschneidert auf demografische Zielgruppen und eine kleine Schar von Wechselwählern. Mit dürftigem Erfolg: Die Kandidaten liegen trotzdem weiter stur im Umfrage-Patt.
New York - Wir haben's ja immer schon geahnt: Demokraten sind Softies, Republikaner sind Machos. Zu diesem Fazit kommt jetzt jedenfalls eine Studie des amerikanischen TV-Quoteninstituts Nielsen und der University of Michigan. Die Demoskopen haben zum ersten Mal nachgeforscht, wie gezielt und sublim die beiden Lager im US-Wahlkampf Fernsehspots einsetzen. Das Ergebnis ist ebenso faszinierend wie erschreckend: Big Brother is spinning you.
22.Jul.2004 URL: https://www.spiegel.de/panorama/0,1518,309524,00.html
22.Jul.2004 Polizist schießt auf Verkehrssünder
Das war zu viel für den tschechischen Polizeibeamten: Weil ein Mann trotz seiner Ermahnung über eine rote Ampel lief, zückte der Gesetzeshüter seine Dienstwaffe und feuerte auf den Fußgänger.
Prag - Der Polizist hatte dem Mann im Zentrum der westböhmischen Stadt Plzen (Pilsen) zunächst zugerufen, er solle warten, bis die Ampel umspringe. Doch darauf wollte der Passant nicht hören und lief trotz Warnung über die viel befahrene Straße.
Der wütende Polizist zog daraufhin seine Waffe und gab einen Warnschuss in die Luft ab. Da der Mann sich davon aber unbeeindruckt zeigte und weiterging, schoss der Beamte gleich zweimal gezielt auf den aufsässigen Verkehrssünder. "Wie durch ein Wunder" hätten die Kugeln nicht den Mann, sondern ein vorbeifahrendes Auto getroffen, sagte ein Justizsprecher. Der Polizist, der eigentlich als erfahren gilt, muss nun mit einer Anklage und mit seiner Entlassung rechnen. Was aus dem aufmüpfigen Fußgänger wurde, ist unbekannt.
22.Jul.2004 URL: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,309370,00.html
22.Jul.2004 INTERVIEW MIT BURKHARD HIRSCH -"Der Kampf um den Lauschangriff hat gerade erst begonnen" -Nach massivem Ärger musste Justizministerin Zypries ihren ersten Entwurf für den Großen Lauschangriff wieder zurückziehen. Im SPIEGEL-ONLINE-Interview fordert der FDP-Politiker Burkhard Hirsch weitere Änderungen an dem Gesetz, wirft Otto Schily bei der Sicherheitspolitik Panikmache vor und kritisiert die eigene Partei.
URL: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,309470,00.html
22.Jul.2004 EU-PARLAMENT Grüne sprechen von Kuhhandel zugunsten Barrosos Auf seiner ersten Sitzung hat das Europäische Parlament den spanischen Sozialisten Borell zum neuen Präsidenten gewählt. Vor der Wahl gab es Spekulationen, ob es Absprachen darüber gab, dass die Sozialisten im Gegenzug den Konservativen Barroso zum Kommissionspräsidenten küren werden.
URL: https://www.spiegel.de/netzwelt/technologie/0,1518,309469,00.html
22.Jul.2004 Sensationsgier statt echter Gefahr -Die derzeitige Diskussion um die ersten Handy-Würmer beruhe daher mehr auf Sensationsgier denn auf echter Gefahr fürs Handy, urteilt das Magazin. Anteil daran habe auch die Anti-Viren-Industrie, die in der potenziellen Bedrohung eine lukrative Einnahmequelle sehe. Dies zeigten die Meldungen zum vermeintlich gefährlichen Handy-Wurm "Cabir". Falls er jemals in Umlauf geraten sollte, würde sich seine Bösartigkeit darin erschöpfen, sich per Bluetooth zu übertragen und so den Akku des betroffenen Geräts schnell leer zu saugen.
Auch das so genannte Bluejacking, bei dem kleine Botschaften per Bluetooth auf fremde Handys geschickt werden, sei nicht gefährlich, sondern nur lästig. Um die Sicherheitslücke in Bluetooth-Handys zu schließen, rät die Zeitschrift den Anwendern, keine Daten zu akzeptieren, die sich unangemeldet per Bluetooth auf das Handy übertragen möchten. Lästige Kontaktaufnahmen verhindere ein Abschalten der Bluetooth-Funktion oder die Einstellung auf "unsichtbar". So werde nur eine Kopplung mit einem bekannten Gerät erlaubt.
Sicherheitslücken bei Mobilfunkbetreibern
Echte Gefahren stellten hingegen mangelnde Sicherheitsmechanismen der Mobilfunkbetreiber fürs mobile Surfen per GPRS dar. Bei T-Mobile gebe es ähnliche Sicherheitsmängel, wie sie Hacker schon längst für Angriffe auf PCs im Internet nutzten, berichtet das Magazin. Auch die komplexe, zunehmend einheitliche Software der Handys berge potenzielle Eintrittslöcher für Handy-Parasiten. Immer kürzere Entwicklungszeiten und offene Schnittstellen öffneten Hackern Tür und Tor.
Erster Pocket-PC-Virus aufgetaucht
Nun ist auch für kleine Organizer mit Microsoft-Software der erste Virus aktenkundig. Der Schädling mit dem Namen Duts.1520 befällt Pocket PCs, Schaden richtet er jedoch keinen an. Erst kürzlich war ein ebenfalls harmloser Virus für Symbian-Handys aufgetaucht.
URL: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,309445,00.html
22.Jul.2004 Washington - Trotz des abschlägigen CIA-Berichts sagte George W. Bush mit Blick auf eine Passage im noch unveröffentlichten Abschlussbericht der unabhängigen Untersuchungskommission zu den Terroranschlägen vom 11. September 2001: "Wir schauen uns die Fakten genau an, um zu sehen, ob Iran darin verwickelt war."
Medienberichten zufolge heißt es in dem Abschlussbericht, der am Donnerstag veröffentlicht werden soll, dass Iran es mindestens acht der Flugzeugentführer vom 11. September erlaubt habe, von Terroristen-Ausbildungslagern aus unbehelligt durch das Land zu reisen.
Amerikanische Geheimdienstmitarbeiter hatten ausdrücklich darauf hingewiesen, dass einige Führer islamischer Fundamentalisten in Iran Qaida-Mitgliedern und Beteiligten an den September-Anschlägen einen Durchgang durch Iran angeboten hätten. Es gebe jedoch keinerlei Hinweis darauf, dass die Regierung in Teheran über die Pläne der Terroristen vorab informiert gewesen ist.
Die iranische Führung hat die Vorwürfe inzwischen als "Propaganda" zurückgewiesen. Die USA wollten damit von ihrem Versagen im Irak ablenken, hieß es gestern in Teheran.
Die in London ansässige Zeitung "Aschark al-Ausat" hatte berichtet, ein ranghoher iranischer General habe mehreren Attentätern vom 11. September eine sichere Durchreise durch sein Land ermöglicht. Seit den frühen neunziger Jahren stünde er mit Osama Bin Ladens Stellvertreter Aiman al-Zawahiri in Kontakt.
Die Zeitung berief sich dabei auf ein offizielles Mitglied der iranischen Revolutionären Garde. Der namentlich nicht genannte Offizier habe etwa 9 der 19 Attentäter, die am 11. September 2001 die Anschläge auf das World Trade Center in New York verübten, eine Durchreise durch Iran ermöglicht. Belege dafür werden auch von dem Bericht der US-Expertenkommission erwartet.
Nach Informationen der "New York Times" wird die Kommission die Installierung eines Nationalen Geheimdienstdirektors vorschlagen. Der so genannte "Zar der Spione" soll alle 15 Geheimdienste der USA koordinieren und überwachen. Das Weiße Haus signalisierte seine Bereitschaft, eine solche Stelle zu schaffen.
URL: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,309445,00.html
22.Jul.2004 TERROR-CONNECTION -Bush nimmt Iran ins Visier -US-Präsident Bush lässt nicht locker. Obwohl die CIA festgestellt hat, es gebe keine direkte Verbindung zwischen Iran und den Anschlägen vom 11. September, lässt Bush weiter nach Banden zwischen den Teheraner Mullahs und dem Terrornetz al-Qaida suchen.
URL: https://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,309384,00.html
22.Jul.2004 das dramatische, unheimliche und letztlich immer noch rätselhafte Hineinschlittern in den Ersten Weltkrieg - als Konsequenz der fatalen Bündnislogik in der imperialistischen Epoche, aber eben auch durch die Mitschuld eines "überforderten und besserwisserischen Kaisers" (Stürmer), einer letztlich tragischen Figur: Im August 1914 rief er "Auf zu den Waffen", ein Jahr später tönte er: "Vor Gott und Geschichte ist mein Gewissen rein. Ich habe diesen Krieg nicht gewollt." Seinen Kanzler Bethmann Hollweg fragte er in einer stillen Stunde: "Nun sagen Sie mir bloß, wie ist dies alles gekommen?" Der gab zurück: "Ja, wer das wüsste!"
Im holländischen Exil pflegte er seine Leidenschaft für Tiraden weiter, bezeichnete die Juden "als Giftpilz am deutschen Eichenbaum" und sinnierte: "Ich glaube, das Beste wäre Gas." Nach der so genannten Reichspogromnacht am 9. November 1938 aber äußerte er: "Es ist ja eine Schande, was jetzt zu Hause passiert."
Am 4. Juni 1941 starb Wilhelm II. im Alter von 82 Jahren. "Ich versinke, ich versinke" waren seine letzten Worte.
Der Führer schickte einen Kranz.
Erfüllt von der geschichtlichen Mission, Deutschland wieder zu Macht und Größe zu verhelfen, reiste Wilhelm II. mit großem Gefolge wie manisch durch die Welt, forcierte den Ausbau der Kriegsflotte und den industriellen Fortschritt - beides unter seiner Lieblingsparole: "Mit Volldampf voraus!" In diesem Sinne zeugte er mit seiner Frau Auguste Viktoria sieben Kinder; aus vorehelichen Verbindungen stammten mindestens zwei weitere Sprösslinge. Zuweilen soll er gar mit zwei Frauen gleichzeitig das Bett geteilt haben.
Wenn Wilhelm II. ganz offiziell war, dann beschimpfte er den Reichstag als "Affenhaus", nannte Sozialdemokraten und Pazifisten "Vaterlandsverräter" und sah sich, wie sein Reich insgesamt, von feindlichen Heerscharen umstellt.
Selbst Otto von Bismarck äußerte sich einmal über die "nicht normale Geistesverfassung des Kaisers".
Wilhelm II. war von Geburt an verkrüppelt. Als er am 27. Januar 1859 geboren wurde, war er steif und stumm, fast schien er tot; der linke Arm blieb lebenslang nahezu gelähmt, die ganze linke Körperhälfte war in Mitleidenschaft gezogen - ein Geburtstrauma, das ihn zwang, die insgesamt 46 000 Stück Wild, welches er im Dienst am Vaterland schoss, allein mit dem rechten Arm zu erlegen.
Als Staatsschauspieler von Gottes Gnaden verglich er sich in militaristischen Brandreden mit König Etzel - "Gefangene werden nicht gemacht" - und gestand während des Ersten Weltkriegs weinerlich: "Wenn man sich in Deutschland einbildet, dass ich das Heer führe, so irrt man sich sehr. Ich trinke Tee und säge Holz."
90 Jahre nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs erinnert der Zweiteiler an eine Epoche, die bis heute im Schlagschatten von Hitler, Holocaust und dem Inferno des Zweiten Weltkriegs steht. Besonders für die Jüngeren scheint Wilhelm II. so fern wie das Mittelalter oder die Zeit der Pharaonen. Dabei ist der letzte deutsche Kaiser, 1941 im holländischen Exil gestorben, in das er nach seiner erzwungenen Abdankung am 10. November 1918 geflohen war, gerade mal seit 63 Jahren tot.
30 Jahre lang, von 1888 an, repräsentierte Wilhelm II. das Deutsche Reich, das mit einem Bein noch im "aufgeklärten" Absolutismus der Preußenherrschaft verharrte, mit dem anderen aber schon unterwegs war in die Ära von technischem Fortschritt und sozialer Revolution.
Der Monarch schwankte zeitlebens zwischen Kleinmut und Größenwahn, Selbstzweifel und Überheblichkeit und war da-bei ein getreuer Spiegel seines Volkes: "Die meisten Deut-schen waren nichts anderes als Taschenausgaben, verkleinerte Kopien, Miniaturdrucke Kaiser Wilhelms", bemerkte der österreichische Kulturhistoriker Egon Friedell 1927.
In mühsamer Detailarbeit haben die Autoren Jörg Müllner, Annette von der Heyde und Michael Kloft in Paris, London, Moskau und Berlin nach authentischen Bildern und Filmsequenzen geforscht, um jenseits nachgestellter Spielfilmszenen einen visuellen Eindruck vom letzten deutschen Kaiser und seiner Zeit zu vermitteln - für die zweiteilige Fernsehdokumentation "Seine Majestät", deren ersten Teil das ZDF an diesem Dienstag ausstrahlt (Teil 1: "Herrliche Zeiten", 20.15 Uhr; Teil 2: "Gott mit uns" läuft am 27. Juli, ebenfalls 20.15 Uhr).
URL: https://www.spiegel.de/wissenschaft/erde/0,1518,309380,00.html
22.Jul.2004 Diese kleine Ameise wird unsere Kultur, unser Land und unser Leben zerstören", sagt Balapungu Yunupingu, der Aborigine-Ranger der Region. Sie futtern nicht nur die Beeren und Früchte, von denen sich auch die australischen Ureinwohner ernähren.
Alarmierend ist vor allem ihr Einfluss auf das Ökosystem. Auf der australischen Weihnachtsinsel hatten sich die Ameisen vor einigen Jahren ausgebreitet und mit ihren Säure-Attacken rund ein Drittel der Population an Roten Landkrabben umgebracht. Das Fehlen der Krabben wiederum hat das lokale Regenwald-Ökosystem massiv verändert.
1990 wurden die rund einen Zentimeter langen Tierchen erstmals im Norden Australiens entdeckt. Seitdem haben sie sich kräftig vermehrt. Die kleinen Monster, die vermutlich als blinde Passagiere während des Zweiten Weltkriegs mit Frachtschiffen von Asien nach Australien gekommen waren, fressen Pflanzen kahl, verdrängen lokale Tierarten und sind überhaupt ganz schön heimtückisch. Einen ebenbürtigen Gegner, wie die heimische Arnhem-Land-Ameise, zerreißen sie in Stücke. Für größere Gegner haben sie eine Spezialwaffe: Säure, die sie dem Gegenüber in die Augen spritzen. Der erblindete Angreifer verhungert qualvoll.
KRABBEL-INVASION Verrückte Ameisen überfallen Australien -Krabbelnde Killer bedrohen den Norden Australiens. Die "Verrückte Gelbe Ameise" hat bereits 350 Hektar Land erobert und einheimische Arten verdrängt. Mit vergifteten Fischmehlködern wollen die Behörden den Biestern nun beikommen.
URL: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,309423,00.html
22.Jul.2004 Eine Mehrheit von 55 Prozent der Briten glaubt laut einer repräsentativen Umfrage unter 1007 Erwachsenen, dass Blair in Bezug auf den Irak gelogen hat. 37 Prozent sind der in der Zeitung "The Guardian" abgedruckten Umfrage zufolge dagegen der Ansicht, dass Blair die Wahrheit sagte.
Ähnlich waren die Werte bei der Frage, ob der Krieg gerechtfertigt war: 56 Prozent der Befragten antworteten mit Nein, 38 Prozent mit Ja. Trotz der ablehnenden Haltung gegenüber dem Kriegskurs von Blair waren nur 31 Prozent der Meinung, dass Blair jetzt zurücktreten sollte.
Anderseits waren jedoch nur 36 Prozent mit seiner Amtsführung zufrieden - immerhin ein Prozentpunkt mehr als der Parteiführer der Konservativen, Michael Howard, erreichen konnte. Im Fall einer Wahl wollten 35 Prozent für Blairs Labour-Partei stimmen, 30 Prozent für die Konservativen und 25 Prozent für die Liberaldemokraten. Die Fehlermarge der Umfrage wurde mit drei Prozentpunkten angegeben.
URL: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,309423,00.html
22.Jul.2004 KRIEGSGRÜNDE IRAK Mehrheit der Briten hält Blair für einen Lügner -Der Butler-Bericht hat Tony Blair zwar entlastet, doch deutlich mehr als die Hälfte der Briten glaubt, dass ihr Premierminister bei der Begründung des Krieges gegen den Irak gelogen hat. Etwa gleich viele halten den Krieg zudem für nicht gerechtfertigt.
URL: https://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,309433,00.html
22.Jul.2004 Wie das Elektroauto scheiterte auch der Pressluftwagen an seiner kümmerlichen Reichweite.-Nun setzt Schmid darauf, dass die Kapazität mächtig steigt, wenn das Antriebsmedium extrem abgekühlt und dann flüssig gelagert wird. Bei diesem Prozess schrumpfen 800 Liter auf das Volumen eines Liters zusammen. Der Flüssigtank fasst somit nahezu die dreifache Füllmenge handelsüblicher Pressluftflaschen.
Da flüssige Luft jedoch (wegen des darin enthaltenen Sauerstoffs) sehr aggressiv ist, entschied sich Schmid für den gutmütigeren Stickstoff. Diverse Forschungsmotoren für Boote und ein Gokart laufen inzwischen mit der Kraft aus der Kühltruhe. Ein Kreiskolbenmotor, klein wie eine Keksdose, aber immerhin 45 PS stark, surrt bereits an der Stickstoffleitung in Schmids Versuchswerkstatt.